Farbexplosion vorm Objektiv - Farbsinfonie der Natur

“Ich liebe Farben” - diesen Satz wirst du von vielen Fotograf:innen hören und nun auch von mir! Die Kunst, neugierig durch die Welt zu gehen und auch die Details wahrzunehmen und wertzuschätzen - das ist es im Endeffekt, worum es in der Fotografie geht -> die subjektive Wahrnehmung.

Faszinierend ist immer wieder, wie facettenreich die Natur ist und welche Farben sie in petto hat. Ein und derselbe Ort, der in einem Abstand von wenigen Stunden, seine ganze Farbpalette ändert und plötzlich aussieht wie eine magische Zuckerwattenwelt. Tagsüber ist der Himmel strahlend blau, in der Nacht fast schwarz und wenn die Sonne aufgeht lila und pink. Natürlich gibt es hierfür eine rationale Erklärung und ist (leider) kein Hokuspokus:

Es ist das Ergebnis von Streuung und Brechung des Sonnenlichts durch die Atmosphäre. Früh morgens durchläuft das Sonnenlicht eine längere Strecke durch die Erdatmosphäre, was dazu führt, dass die kürzeren Wellenlängen des Lichts, wie Blau und Violett, stärker gestreut werden als die längeren Wellenlängen, wie Rot und Orange. Das resultierende Lichtspektrum lässt den Himmel in verschiedenen Farbtönen, einschließlich Lila und Pink, erscheinen. Ebenfalls tragen die Luftfeuchtigkeit und Partikel in der Luft etwas dazu bei, die Farben des Himmels zu beeinflussen: Partikel wie Wassertropfen oder Staub können das Licht brechen und reflektieren, was zu verschiedenen Farbeffekten führt. Wenn das Meer ruhig ist, kann es wie ein großer Spiegel wirken und die Farben des Himmels widerspiegeln. Dies verstärkt den visuellen Eindruck der Farben.
(Quelle: Vgl. Heidrun Bojahr, Dirk Rathje: Wie entstehen Himmelsblau und Abendrot? Link: https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/himmelsblau-und-abendrot/, zugegriffen am 08.01.2024.)

Es zahlt sich also aus: früh morgens aufzustehen, wandern zu gehen, die Kamera zu zücken und die atemberaubende Kulisse zu genießen. Die Fotografie konserviert so einen einmaligen Moment und macht es mir (und euch) möglich einen Augenblick Revue passieren zu lassen. Für mich ist ein Foto wie eine einfache, kleine Zeitmaschine - die mich im Kopf, visuell unterstützt, durch das Ansehen des Fotos in einen bereits vergangenen Moment zurückbringt.

Die Zeitmaschine:
Ich klettere um 05:30 in Kroatien über die Klippen, bis ich schließlich zu einem abgeflachten Steinplateau komme, wo mich das farbenfrohe Motiv an Ort und Stelle sofort fesselt. Aus dem Rucksack packe ich zunächst gleich die Kamera aus und lege mich, samt der Kamera, auf den kühlen Stein damit ich durch den Sucher blicken kann -> klick.
Die Möwen kreisen über mir und schimpfen womöglich über den ungebetenen Gast (mich). Das Meer ist kaum zu hören und wenn dann nur ein leises, dumpfes Geräusch weit unter mir. Die salzige Brise vom Meer mit dem Duft des Kalksteins auf dem ich liege, prägen sich in meine Erinnerung ein -> klick.
Ich denk mir: „Es ist so unwirklich, wie ein Traum: das Meer, die Ruhe, der Mond und die lila-pinken Wolken. Ich glaub ich muss mir in den Arm zwicken. Tatsächlich, ich träume nicht. Ich lebe.“ -> klick.

Naturfotografie, © Sophie Gattermair

Fotografiekalender 2024, Abbildung, © Sophie Gattermair

Zurück
Zurück

Synthese aus Fotografie und Design - Posterdesign für Sofar Sounds Linz